Gerade für viele kleine und mittelständischer Betriebe ist Controlling ein „notwendiges Übel“. Daher wird  „Controlling“ zu weilen  nur in rudimentärer Form betrieben oder gar gänzlich ignoriert.  Jedoch ist eine deartige Einstellung  zu Controlling, seitens der Unternehmensleitung,  häufig sehr kurzsichtig und in Extremfällen sogar ursächlich für die Insolvenz eines Unternehmens.

Ein gutes Controlling stellt ein „Navigationssystem der Geschäftsleitung“ dar, es ist somit weit mehr als Lieferrant von monatlichen Zahlenfriedhöfen und Selbstdarstellungsvehikel von Erbsenzählern.

In vielen klein- und mittelständischen Unternehmen wird Controlling oder Controlleraufgaben häufig unbewusst durchgeführt. Beispielhaft sei hier nur das Forderungs- und Mahnmanagement genannt, hierbei überprüft der Unternehmer/ Mitarbeiter ob seine Kunden die Forderungen bezahlt haben oder nicht und schreibt ggf. eine Mahnung bei Nichtzahlung.  Diese oft als „lästige Büroarbeit“ titulierte Tätigkeit wird häufig und gerne hinsichtlich Bedeutung und Informationswert unterschätzt.

Eingangs wurde Controlling als „Navigationssystem der Geschäftsleitung“ bezeichnet, bei geschickter Auswahl von Kennzahlen und Statistiken kann der Unternehmer daraus sein zukünftiges Handeln ableiten und sein Unternehmen auf die „Gewinnerstraße“ führen. Dies funktioniert jedoch nur wenn keine „sinnlosen“ Zahlenfriedhöfe, wie z.B. „Wir haben ausstehende Forderungen in Höhe von x EUR. “ geschaffen werden. Um aus Informationen und Zahlen Entscheidungen ableiten zu können müssen diese aufbereitet und in einen Gesamtkontext gebracht werden. Albert Einstein sagte sinngemäß „Zeit ist relativ“ in diesem Satz stecken zwei zentrale Punkte des Controllings „Zeit“ und „relativ“. Um langfristige sinnvolle Entscheidungen aus Zahlen(Kennzahlen) abzuleiten bedarf es einer Zeitraumbetrachtung nicht einer Zeitpunktbetrachtung. Zahlen selbst wiederum bekommen erst durch eine Relation/ Vergleich einen Sinn, sie sind also relativ.

Angewandt auf das obige Beispiel sollte ein Unternehmer jeden Monat den Anteil der säumigen Zahler an den Gesamtkunden im  betrachteten Monat errechnen. Mittels einer derartigen Kennzahl lässt sich im Zeitverlauf die „Qualität des Kundenportfolios“ messen und Maßnahmen für die Zukunft ableiten (z.B. Einführung von Rabattsystemen bei rechtzeitiger Zahlung  oder verstärkte Beauftragung von Inkassounternehmen etc.).

Gutes Controlling ist somit kein notwendiges Übel sondern eine Notwendigkeit der Unternehmensführung.