Verständigungsprobleme zwischen verschiedenen Sprachräumen haben die meisten Menschen bereits erlebt. Die Problematiken mangelnden Verständnisses und Vokabulars zeigen sich in internationalen Teams noch immer. Vielfach sind falsche Formulierungen zwischen fremdsprachliche schwachen Personen in englischer Sprache sogar akzeptiert. Nicht alle Fehlverwendungen sind dabei derart offensichtlich und witzig, wie einige bekannte Übersetzungen von Gleichklängen mit unterschiedlichen Bedeutungen in Deutsch und Englisch.

Eine weitaus weniger bekannte Sprachbarriere findet sich vielfach zwischen einzelnen Fachbereichen. An den Nahtstellen eines Unternehmens treffen diese Bereiche aufeinander und erzeugen vielfach rätselhafte Probleme. Der Klassiker findet sich dabei in der notwendigen Kooperation von IT-Infrastruktur und diversen Fachabteilungen. Normalerweise werden dazu besondere Schnittstellenpositionen geschaffen, doch sind diese üblicherweise mit Informatikern besetzt, die wenig Verständnis für weniger IT-affine Menschen aufbringen können. In einzelnen Situation führt dies zu Missverständnissen, die spätere Fehlentwicklungen begünstigen oder sogar erst erschaffen. Ähnliche Ausdrucksweisen werden im Fachvokabular für unterschiedliche Vorgänge verwendet. Erklärungen erscheinen zumeist unnötig, da beide Seiten davon ausgehen, dass jedem die Terminologien und deren Bedeutung bekannt sind. Der Vertreter der anderen Seite versteht vielfach die andere Verwendung nicht, da ein Großteil der Vorgänge seinen Bereich und seine Aufgabenstellungen nicht betreffen werden.

Im Idealfall würde zur Lösung dieser Situation eine Schnittstellenpostion mit einem Fachexperten besetzt, der zusätzlich einen Hintergrund im anderen Bereich hat. Die Erfahrung zeigt jedoch, diese Lösung wäre ideal, aber selten möglich. Die Verfügbarkeit eine Controlling-Experten mit Programmierkenntnissen ist bereits in den seltensten Fällen gegeben. Weitaus schwieriger wird es in den Kombinationen von kreativen Bereichen und Analyse von IT-Fragestellungen. In solchen Situationen findet sich nur selten ein kreativer Denker, der sich mit analytischen Fragestellungen auseinandersetzt und dabei seine volle Leistungsfähigkeit und Motivation erhält. In seltenen Fällen wird sich jemand derart fachübergreifend zuhause fühlen, es bleiben dennoch ungewöhnliche Glücksfälle.

Die Sprachbarrieren können also nur selten umgangen werden. In der Folge besteht nur die Möglichkeit dieser Verständigungsproblematik zu begegnen. Die Wege dazu sind vielfältig und ohne Erfolgsgarantie. Ob man auf Team-Building-Events für fachübergreifende Projekte setzt oder ein gemeinsames Vokabular für Projektdokumente definieren will, alle Möglichkeiten können funktionieren oder scheitern. Der Schlüssel für eine effiziente Verständigung liegt bei einem oder wenigen Personen in einem Team, auf den jeweiligen Fachseiten, die für die andere Terminologie und Vorgehensweisen offen sind. Gelingt es aus diesen Schlüsselelementen eine Verständigungsbrücke zu generieren, so werden die Unterschiede im Vokabular unbedeutend. Die Kommunikation verläuft somit vielfach nur noch über diese Brücke und wird im ungünstigsten Fall davon abhängig. Im Idealfall bilden sich mehrere solcher Verknüpfungen, die eine Kommunikation erleichtern. Diese scheinbar rein informelle Kommunikation lässt sich nur schwer formalisieren oder planen. Es ist aber möglich sich einmal entstandene informelle Verknüpfungen nutzbar zu machen. Ein intensive, detaillierte Dokumentation durch alle Beteiligten kann aus einer ungeplant entstandenen Verbindung eine wertvolle Ressource machen, die den Unterschied zwischen einem Fehlschlag und einem erfolgreichen Abschluss des Projektes bedeuten.

Soweit die Fähigkeiten bei den notwendigen Personen nicht, oder nicht im notwendigen Umfang vorhanden sind, lässt sich durch externe Unterstützung nachsteuern. Experten für Schnittstellentätigkeiten oder ein Fachautor als Coach können die notwendigen Fähigkeiten an die Schlüsselpersonen vermitteln, teils sogar diese Schlüsselpersonen ermitteln.