Die Fußball Europameisterschaft läuft und der begehrteste Platz ist häufig der vor einem Fernseher oder einer Leinwand. Nun könnte man sich fragen, was diese Situation mit Informationsbeschaffung zu tun hat. Die Antwort ist einfach; auch im Sport bereitet man sich auf große Ereignisse durch Informationsanalyse vor. So sieht sich ein Trainerstab Videos und Statistiken über die Konkurrenten an, bevor eine eigene Strategie entwickelt wird.
Die Informationsquellen eines Beobachters im Fußball erscheinen leicht auffindbar, da Spiele in Fernsehen übertragen und Videos im Internet verfügbar sind. Doch sobald es sich nicht mehr um die sogenannten „großen Spiele“ handelt, wird der Zugang zur Information schwieriger. Gelangt man in einen weniger massenkompatiblen Sport, so erschwert sich die Informationsbeschaffung nochmals.
In ähnlicher Weise verhält es sich mit Informationen zu Ländern, Regionen und Geschäftsbereichen. Die großen, bekannten Gebiete und Regionen von weitem Interesse stellen selten eine Herausforderung dar. Es gibt diverse Informationsquellen für alle denkbaren Bedarfe. Sobald man jedoch zuverlässige Informationen über etwas abseits des Masseninteresses benötigt, wird die Suche komplexer.
Bei Beginn einer Recherche konzentrieren sich viele Personen zunächst auf die großen Gebiete, deren Bedeutung für ein Gesamtprojekt besonders wichtig erscheint. Dabei sind es zumeist diese Gebiete, zu denen sich die Informationen sich am schnellsten verändern und leicht aufzufinden sind. Die Komplexität der einzelnen Teile des Puzzles aus Einzelinformationen wird dabei häufig nicht berücksichtigt. Diese verbreitete Vorgehensweise hinterlässt in vielen Fällen Lücken in der Informationsbasis, da gegen Ende eines Projektes keine Möglichkeit mehr besteht, diese zu füllen.
Vielfach ist daher sinnvoll, die komplexen Informationen gleich zu Anfang zu suchen, da diese den Gesamtbedarf entscheidend beeinflussen können. Es kann auch vorkommen, dass die Suche nach diesen komplexeren Teilen zu einigen der leichter zugänglichen Daten führt. In der Folge kann die Informationsbeschaffung kompletter erfolgen. Die Qualität der Datenquellen ist dabei ebenso bedeutsam wie die Quantität.
Die Komplexität beim Zusammentragen einer soliden Wissensbasis für wichtige Entscheidungen wird noch immer stark unterschätzt. Kein Trainer einer Sportmannschaft würde gerne derart unvorbereitet auf einen unbekannten Konkurrenten treffen, wie es manche Business-Manager noch immer tun, sobald sie neue Märkte erschließen. Noch extremer stellt sich der Mangel an Erkenntnissen über Konkurrenten dar, sobald ein neuer Spieler im etablierten, scheinbar sicheren Markt erscheint. Wer sich dagegen die notwendigen Informationen rechtzeitig sicher und diese auswertet, der wird nur noch selten überrascht. Vielfach wird es sogar möglich sein, eine effektive Strategie für die neue Situation zu entwickeln.